Wasser als Naturgefahr

20. Mai 2025

Entstehung eines Hochwassers

Im Rahmen des Ergänzungsfachs-Unterrichts, in meinem Fall das Fach Geografie, haben wir uns intensiv mit dem Thema Hochwasser beschäftigt. Hochwasser ist ein natürliches Phänomen, das durch unterschiedliche Prozesse ausgelöst werden kann, wie zum Beispiel durch intensive oder langanhaltende Niederschläge, Schneeschmelze oder eine Kombination aus beidem.

Die Prozesse, die bei Hochwasserereignissen eine Rolle spielen, sind abhängig von der Topografie, der Beschaffenheit des Bodens, der Nutzung des Geländes sowie der Vegetation. Wenn man es genau nimmt, unterscheidet man zwischen der Grunddisposition, der variablen Disposition und dem auslösenden Ereignis. Unter der Grunddisposition versteht man sozusagen, die Verhältnisse, die andauernd vorhanden sind und eigentlich nicht beeinflusst werden können. Dazu gehören die Steilheit, welche den Steigungsgrad des Einzugsgebietes beschreibt, die Geologie, das vorhandene Klima, die Vegetation und die Höhe des Einzugsgebietes. Unter einem Einzugsgebiet versteht man so viel wie das "Auffangbecken", wo der Niederschlag aufgesammelt wird. Zunächst kommt die variable Disposition. Diese ist veränderbar und wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Die Bodenfeuchtigkeit oder besser gesagt die Vorfeuchte, die Vegetation und die Jahreszeit. Wenn der Boden schon feucht ist vor einem auslösenden Ereignis, so hat er weniger Kapazität und das Risiko für ein Hochwasser ist höher. Genau das Gleiche bei der Vegetation. Wenn im Einzugsgebiet ein steiniger Untergrund vorhanden ist, so steigt das Risiko zu einem Hochwasser, da ein Gebiet mit einer grossen Vegetation die Fähigkeit besitzt, Wasser zu speichern/aufzusaugen. Der Niederschlag in einem Gebiet ist jedoch stark von der Jahreszeit abhängig und so hat man im Norden im Winter zum Beispiel mehr Niederschlag. Schlussendlich kommt das auslösende Ereignis, welches das Hochwasser dann hervorruft. Das kann durch starken oder langanhaltenden Niederschlag und Schneeschmelze geschehen. Es ist jedoch nicht zwingend, dass ein Hochwasser durch ein solches Ereignis entsteht, denn die Grunddisposition und die variable Disposition muss ebenfalls "ideal" sein.

Hochwasser in Thun

Durch die erhöhte Präsenz der Klimaerwärmung steigen die Hochwassersituationen in der Schweiz immer mehr an. Durch die Erwärmung findet eine starke Schneeschmelze statt. Auch das Gletschereis ist stark von der Erwärmung betroffen. Immer wie mehr Wasser fliesst die kleinen Bäche und Flüsse hinunter. Bäche kommen vom Weg ab, Flüsse überschwemmen die nahestehenden Häuser und Seen werden bis zum Rand hoch gefüllt. So war es auch im Sommer 2021 in Thun der Fall. Ich selbst war zu dieser Zeit in einem Haus am Thunersee in den Ferien. Schon am ersten Tag war der Wasserstand höher als gewöhnlich. Am nächsten Morgen erreichte der Wasserstand schon den Rand der Mauer, die normalerweise die Grenze zwischen Rasen und See bildet. Zwei Tage später war sogar schon der ganze Keller mit Wasser geflutet. Das Gebiet des Ferienhauses war also offensichtlich ziemlich anfällig gegenüber Hochwasser. Doch wie wird bestimmt, welche Gebiete anfällig sind und welche nicht? Das Produkt ist eine Gefahrenkarte. Gefahrenkarten sind Planungsinstrumente, die anhand von Analysen aufzeigen, wo, wie oft und mit welcher Intensität Naturgefahren, in diesem Fall ein Hochwasser, ein bestimmtes Gebiet bedrohen. Sie bilden die Grundlagen für die Raumplanung, indem sie Gefahrenzonen einteilen und mithilfe eines Intensitäts-Wahrscheinlichkeits-Diagramms in Gefahrenstufen farblich darstellen.

Abbildung 2: Gefahrenkarte Umgebung Ferienhaus in Thun

Man unterscheidet dabei zwischen der roten, der blauen, der gelben, der gelb-weissen und der weissen Gefahrenzone. Im roten Gefahrengebiet sind Personen sowohl innerhalb als auch ausserhalb von Gebäuden gefährdet. Zudem muss mit der plötzlichen Zerstörung von Gebäuden gerechnet werden. Im blauen Gefahrengebiet sind Personen innerhalb von Gebäu den kaum gefährdet, jedoch ausserhalb davon. Mit Schäden an Gebäuden ist zu rechnen. Im gelben Gefahrengebiet sind Personen kaum gefährdet, weder innerhalb noch ausserhalb von Gebäuden. Allerdings sind geringe Schäden an der Gebäudehülle möglich, und im Inneren von Gebäuden können, zum Beispiel im Falle eines Hochwassers, sogar erhebliche Sachschäden auftreten. Im gelb-weissen und im weissen Gebiet sind fast keine Gefahren zu erwarten. Wie auf dem Bild oben zu sehen ist, hat befindet sich das Gebiet des Hauses in blauen/gelben Bereich und ist somit anfällig auf mittlere und kleinere Schäden am Gebäude.

Metatext

Quellen